
Symphonie op. 5 Nr. 3 D-Dur, „La Pastorella“
François-Joseph Gossec
Gossecs Werk entspricht mit seinen vier Sätzen dem in Paris und Mannheim während der 1760er Jahre gängigen Sinfonietyp. Seinen pastoralen Charakter bestimmen die Blasinstrumente, ebenso die Grundtonart D-Dur, eine typische „Horntonart“. Der Klangcharakter der Hörner, die schon damals mit Naturlauten in Verbindung gebracht wurden, bestimmt diese Sinfonie ähnlich wie die mit Vogelgesang assoziierten Traversflöten. Unterstrichen wird der bukolische Charakter des Werks noch durch seine langsame Einleitung und das Siciliano-ähnliche Finale.
Konzert für die Traversflöte Nr. 6 D-Dur
François Devienne
Deviennes Konzert wurde für seinen eigenen Bedarf als Solist komponiert. Das belegen wie seine hohen spieltechnischen Ansprüche. Offenbar reizten diese auch Graf Ludwig zu Bentheim und Steinfurt, der das Werk nachweislich gespielt hat. Auffällig ist an diesem Konzert ist die große Fülle an virtuosen Melodien – nicht weniger als zehn schon in den ersten beiden Sätzen. Ähnlich wie der Schlusssatz aus J. S. Bachs Orchestersuite in h-Moll No. 2 endet auch Deviennes Konzert mit einem lebhaften Satz in Form eines Modetanzes, hier mit einer Polonaise.


Symphonie périodique No. 23 D-Dur
Johann Friedrich Klöffler
Als Sinfoniker stand Klöffler in der Tradition der Pariser und der Mannheimer Komponisten seiner Zeit. Seine Simphonie périodique No. 23 aus den 1770er Jahren bildet dafür ein Musterbeispiel. Sie weist Merkmale der Pariser Konzertanten Sinfonie auf wie den als virtuoses Solostück für die Traversflöte angelegten Mittelsatz – als Prüfstein der Ansprüche der Grafen Carl und Ludwig zu Bentheim und Steinfurt an virtuose Sololiteratur für ihr Instrument. Klöfflers Verpflichtung gegenüber der Mannheimer Schule belegen die Melodiebildungen dieser Sinfonie mit den typischen Floskeln der „Mannheimer Manieren“.
Symphonie Nr. 87 A-Dur Hob. I:87, „Pariser Symphonie“
Joseph Haydn
Haydn war in Paris während der letzten beiden Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts der Platzhirsch unter den Sinfonikern. Seine dortige Dominanz im Konzertleben war mit den für die freimaurerische Konzertgesellschaft Société Olympique 1785-1786 komponierten sechs Pariser Sinfonien No. 82-87 besiegelt. Stilistisch blieb sich Haydn bei diesen Werken treu. Er verwendete seine Technik der Entwicklung ganzer Sinfonien aus einem einzigen Motiv und griff in seiner Sinfonie No. 87, der letzten für Paris komponierten, auf eine große Bläserbesetzung mit zahlreichen solistischen Partien zurück – zur Freude des Pariser Publikums und seiner Musikkritiker.
